Rettung durch die Heimatpflege Leutkirch e.V.
Das Gebäude wurde von der Stadt Leutkirch bis 1995 zur Unterbringung von Obdachlosen genutzt. Sein Zustand verschlechterte sich und die Umgebung wurde zunehmend durch störende Nebenbauten verunstaltet. Die Stadt konnte den Erhalt und die Renovierung nicht finanzieren. Um das ehemalige Leprosenhaus vor dem Abbruch zu retten, übernahm 2010 die Heimatpflege Leutkirch das Gebäude im Erbbaurecht auf 30 Jahre. In der Folge wurde es entrümpelt und störende Einbauten sowie allerlei „Zutaten“ auf den umliegenden Freiflächen entfernt. Dabei entdeckte man auch einen mit Wackensteinen gemauerten Brunnen, der nach Aussagen von Nachbarn bis in die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb war. Im Inneren wurden Wände und Decken gesäubert und allerlei Müll, der sich im Laufe der Jahre angesammelt hatte, ausgeräumt. Ebenso wurde der Dachstuhl, in dem Notwohnungen eingerichtet waren, wieder freigelegt.
Erste Sanierungsmaßnahmen
Vorrangig für die Heimatpflege war die Aufgabe, das Gebäude wetterfest zu machen, insbesondere durch die Instandsetzung von Dachteilen und die Sanierung der ca. 60 Jahre alten Fenster. Außerdem wurde es an die Wasserversorgung angeschlossen. Die gesamte Elektroanlage musste ausgebaut und durch ein neues Netz ersetzt werden. Nach der Reparatur des teilweise schadhaften Außenputzes wurden die vier Außentüren erneuert, womit der erste Abschnitt der Sanierung abgeschlossen wurde.
Weitere Maßnahmen
Durch den Umbau war neben der bestehenden Treppe ein zweiter baulicher Rettungsweg notwendig. Neue Außen- und Innentüren in Holzkonstruktion wurden hergestellt und eingebaut. In einer dritten Arbeitsphase wurden Putzarbeiten im Innen- und Außenbereich durchgeführt. Ebenso erfolgte ein Farbanstrich der Außenfassade. Der Farbanstrich der Fensterelemente wurde überarbeitet. Im Innenbereich wurde eine Trennwand in die ursprüngliche Lage zurückgebaut. Die WC-Anlage wurde saniert und erweitert. Die Bodenbeläge wurden überarbeitet und teilweise neu gefliest. In allen Räumen wurde die Elektroinstallation erneuert, neue Verteiler eingebaut und Leuchtschienen mit Leuchten installiert. Ein Großteil dieser Aufgaben wurde von Mitgliedern der Heimatpflege in ehrenamtlicher Arbeit geleistet.